Gedichte und Lyrics

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Philosophie des Seins

Wir leben in einem Multiversum, das gigantische
Ausmaße besitzt und nehmen es nicht einmal wahr.
Selbst Dinge, die viel nichtiger sind, erscheinen
uns oft größer und wichtiger als der Rest. Man
nehme zum Beispiel unsere Zukunft. Der Mensch
plagt sich bis zu 13 Jahre mit Lernen rum oder
manchmal noch länger, wenn er Ehrenrunden dreht.
Und wozu tut er sich das an? Na damit er gleich
im Anschluss noch eine Uni besucht mit dem Ziel
irgendwann seiner Familie etwas geben zu können.
Dabei sollte es nicht das Streben nach Materiellem
sein, das uns vorantreibt sondern vielmehr das
Ziel der Selbstverwirklichung. Was kümmert es das
Universum ob jemand einen winzigen Bruchteil seiner
Selbst als Besitz beansprucht? Was interessiert es
lebende oder sterbende Wesen? Für den Raum gibt es
nichts weiter als Energiezustände.
Ist es nicht wunderbar, dass diese Zustände Lebewesen
formen können, die im Stande sind sich selbst
wahrzunehmen? Ist es nicht bewundernswert, wie es
möglich ist, dass diese Anordnungen Gefühle empfinden
können?
Und da sind wir nun: Bei den Gefühlen. Sie sind das
Eigentliche, was uns bewegt Dinge zu tun oder zu
lassen. Problematisch wird es aber, wenn diese
Kreativität in Missmut umschlägt, denn nicht immer
werden Gefühle mit passenden Gefühlen begegnet oder
auf die gleiche Art emfunden oder zurückgegeben.
Wer um Gottes Willen hat sich das ausgedacht? Ach
ja, ich sagte es ja soeben. Gott? Das lasse ich mal
lieber offen und überlasse es Leuten, die davon mehr
verstehen als ich.
Aber wozu sind wir da? Um den Raum zu füllen? Um
einen Kreativen Gedanken zu erfüllen, der zeigen
soll, was alles möglich ist?
Wir sind so nichtig und heben unsere Probleme doch
immer wieder derart in die Luft, als würde alles
Existente in sich zusammenbrechen und das Einzige,
was übrig bliebe, wäre das Nichts. Wir führen
Kriege, quälen das Konstrukt um uns herum und
nennen dies Wissenschaft, wir leben, fühlen und
hoffen, doch wehe dem, der sich nicht fügt.
Ehebruch, Mord, Diebstahl, Begehren... nichts
weiter als Bagatellen. Und doch versühnen wir
jedes von ihnen. Wir sind für andere Welten
nicht mal ein Licht, das wahrgenommen werden
könnte. Wir sind nur ein lauwarmer Brocken im
kalten Multiversum. Sähe uns jemand zu und hätte
die Aufgabe zu beurteilen, was er sieht, so
hätte er keine Chance zu sagen, ob es ein
Trauerspiel, pure Unterhaltung oder nur ein
kurzer Witz ist.
Warum werden sich die Menschen immer nur in
solchen Situation dessen gewahr, wenn sie selbst
einen persönlichen "Schlag des Schicksals"
erfahren haben? Ist es nicht merkwürdig, dass
wir alles akzeptieren, solange wir selber
glücklich sind? Wir freuen uns über Eiscreme,
Nachwuchs, plötzliches Geld [was so gesehen
wieder nur eine Art von Papier, Metall und
letztendlich wieder nur Energie in spezieller
Form darstellt] oder eine neue Liebe. Nimmt
man eines weg, so gehen wir ein und quälen uns
selber mit "Was-wäre-gewesen-wenn-Fragen".
Dabei existiert das Weltall doch weiter und
nichts ist verloren. Der Kreislauf geht weiter
und wird irgendwann wieder zu einer neuen
Ursuppe führen. Wozu das Ganze? Das ist jedem
selbst überlassen. Es wird jedem die Chance
gegeben, den Kosmos und seine unbegrenzten
Möglichkeiten selber zu erleben. Wie er es
anstellt oder ob er es überhaupt versucht,
bleibt die alleinige Entscheidung des Individuums.